Musikalische Frühlingsreise - Teil 1

… von Hamburg bis Paris

 

Wie immer zog mein Mann Franz schon Anfang April mit dem Wohnmobil von Wien los. Doch am 4. Mai setzte ich mich in den Zug und wir trafen einander nach 10stündiger Bahnfahrt in Hamburg. Und dort ging es rund vom 5.-8. Mai 2016 auf dem 827. Hafengeburtstagsfest (www.hamburg.de/hafengeburtstag). Das muß man einfach einmal erlebt haben: Internationales Flair, herrliche „Freßstraßen“, großartige Segler, Oldtimer-Schiffe und auch Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt und selbstverständlich Musik der verschiedensten Genres. Ungarn bot als Gastland Kulinarisches sowie ungarische und irische Musik. Auf anderen Bühnen hörten wir spanische Musik, verschiedenste Musik aus Osteuropa und Afrika, auf der NDR-Bühne deutsche Künstler und im Fischhafen St. Pauli THE WAKES mit Glasgow Folk’n Roll (www.thewakes.info), die mir sehr gut gefielen.

 

Donnerstag gab es u.A. die große Einlaufparade, die wir auf dem Rundfahrtschiff MS Fantasia begleiteten. Samstag wurde das Kreuzfahrtschiff AIDAprima mit spektakulärer Lichtshow getauft und anschließend gab es ein tolles Feuerwerk. Sonntag Nachmittag war die Auslaufparade, wo wir noch einmal alle Schiffe bewundern konnten, die an uns Richtung offenes Meer bei strahlendem Wetter vorbeizogen.

 

Nach diesen vielen schönen Eindrücken besuchten wir Freunde in Niedersachsen, fuhren dann über den Carolinensiel weiter nach Greven an der Ems im Münsterland zum 8. Bluegrass Festival. Da wir schon Donnerstag eintrafen, konnten wir einen schönen Platz auf dem Campground aussuchen. Die Campgebühr hatten wir ja schon im Vorfeld überwiesen, denn das Festival selbst ist Eintritt-frei. Vom 14.-15. Mai 2016 fand hier am Greven Emsstrand GREVENGRASS (www.grevengrass.de) statt, die Nachfolge des Festivals von Neusüdende. 2011 waren wir schon einmal da und freuten uns auf die nächsten Tage.

 

Insgesamt sieben Bands spielten sowohl Samstag als auch Sonntag je ein Set. Das war sehr angenehm, man hatte keinen Streß und konnte in Ruhe alle anhören.

 

TWO OF A KIND, D (www.pepperell.eu) - ein perfekt eingespieltes Damen-Duo - spielte als Opener einen Mix aus Bluegrass, Country, Folk und Pop (Creepin’ in, Coat of many colors, Mama tried, Sound of silence, u.A.).

 

HANNY HILL & BLUE NIGHT, D (www.hannyhill.de), fünf Künstler aus dem Rheinland in klassischer Besetzung mit Banjo, Mandoline, Gitarre, Baß und Gesang von der Frontfrau Hanny Hill sowie Ansgar Schulte, Frank Hölscher (Lonesome pines – sehr gute Interpretation!, Steel Rails, Ride Ruby Ride, u. a).

 

NASHVILLE BLUE, D (www.nashvilleblue.de), ein Trio mit handgemachter Bluegrassmusic und Liedern der Altmeister, wie Bill Monroe, Stanley Brothers, Hank Williams (I’m so lonesome I could cry) u. A. Bandleader Jürgen Biller ist seit 30 Jahren auf internationalen Bühnen anzutreffen und ist einer der führenden Banjospieler Europas.

 

KRISTY COX & Band, USA/AUS, (www.kristycox.com), fünf Künstler auf der Bühne. Kristy Cox ist die neue Stimme der australischen Bluegrass Szene und dort eine der populärsten Musikerinnen in diesem Genre. Mit sehr guter, einfühlsamer Stimme brachte sie uns wunderschöne Balladen aber auch ein flottes >Blue Moon of Kentucky< und als Zugabe >I’m sitting on top of the world<. Ihre CD „Part of me“ fand natürlich den Weg nach Wien.

 

SONS OF NAVARONE, B/NL (www.sonsofnavarone.be), ein etabliertes Quartett aus Belgien mit niederländischem Banjospieler Paul, der in der Band von Kristy Cox ebenfalls mitwirkte. In dem preisgekrönten Film „The Broken Circle Breakdown“ konnte man die SONS schon sehen und 2012 wurden sie beste Bluegrassband Europas. Ihre Bühnenshow war witzig, denn der Bassist benützte seinen eigenen Körper als Schlagwerk beim Song >Sally Ann<. Cool! >I’m a believer< als Bluegrass-Song arrangiert war mir auch neu. Zugabe war acapella gesungen >Cool Water> - sehr schön! Ihre CD „At Last“ kam natürlich auch mit.

 

HICKORY PROJECT, USA (www.hickoryproject.com) traten diesmal als Quartett auf mit Mandoline, Contrabaß, Gitarre, Banjo, Flöten, alles swingend und jazzig. Sie waren jedoch nicht unbedingt unser Geschmack.

 

MONROE CROSSING, USA-Minnesota (www.monroecrossing.com). Diese fünf unterschiedlichen Musiker waren das absolute Highlight auf dem Fest. Sie präsentierten den klassischen Bluegrass nach Bill Monroes Vorgaben, Gospel und eigene Originale: >Kentucky Waltz<, >Wayfaring Stranger<, >Do you love an apple? (ein irisches Traditional)<, >Wake up little Susi< usw. doch am besten kam beim Publikum an >Summer of 69< von Bryam Adams mit Tex-Mex-Feeling vorgetragen und zu Ehren von Herbert Schildhammer einstudiert. Herbert, der sie auf der Europatournee begleitete, war auch Schuld daran, daß wir  unsere Heimreiseroute abgeändert haben – aber dazu später. Auch von dieser Band fand die letzte CD >Because you asked< einen neuen Besitzer in mir.

 

26 Musiker und Musikerinnen drängten sich zu guter Letzt zur obligaten Session auf der Bühne. GREVENGRASS zählt zu den größten europäischen Veranstaltungen in diesem Genre und wurde sehr gut moderiert von Marjan Klein-Sibum. Die Organisation am Camp, an der Bühne, im Gastro, alles lief einwandfrei zufriedenstellend. Auch das Wetter ließ uns nicht im Stich und die paar Regentropfen zwischendurch hielten niemanden davon ab, unter dem Regenschirm der Musik zu lauschen.

 

Das Fest war aus und wieder stand ein Freundesbesuch am Programm, diesmal in den Niederlanden. Anschließend gaben wir uns Sigthseeing in Antwerpen/Belgien. Wir reisten weiter durch Frankreich über Bergues, Arras, Banteux und landeten am 25.05. in Cambrai bei Paris beim Festival American Journeys 2016. Davon erzählen wir euch in Teil 2.

 

 

 

Text und Fotos: Eliza und Franz, Wien

 

 

 

(Photos folgen, da Eliza noch keine Zeit hatte)