Banjo-Jamboree in Čáslav – 21. und 22.06.2019
Dienstag 18.06., fuhr ich mit dem Zug von Wien nach Passau wo ich bereits von meinem Mann Franz und Hund Nelson mit dem Wohnmobil erwartet wurde. Nach einem Tag Badeurlaub in St. Martin fuhren wir wie geplant am nächsten Tag nach Čáslav in Tschechien.
2016 hatten wir das Fest schon einmal besucht und daher die versteckte Bühne im Wald auch schnell wieder gefunden und einen schönen Stellplatz direkt daneben am See bezogen. Es stand erst ein Wohnmobil aus den Niederlanden hier. Doch bis Freitag Nachmittag hatte sich der Campingwald mit Zelten und noch anderen PKW’s und kleinen Bussen sehr schnell gefüllt.
Die Zeit bis zum Beginn der Jamboree vertrieben wir uns mit Schwimmen im angrenzenden Schwimmbad und Spaziergängen rund um den See und faulenzen. Das Schwimmbad darf von Festivalbesuchern sogar gratis benützt werden! Ein mitternächtliches Gewitter brachte zum Glück ein wenig Abkühlung, denn die Sitzreihen vor der Bühne stehen den ganzen Tag in der prallen Sonne. Solcherart waren dann die Temperaturen am Wochenende erträglich.
Freitag ging es endlich los mit der ersten Band um 18 h. Acht Gruppen waren Freitags on stage:
1) Spare Parts (Fiddle, Mandoline, Gitarre, E-Baß, Banjo), sangen abwechselnd tschechisch und englisch und sehr flott und sehr gut (>My Heart Will Follow You<, auch ein irisches Instrumental, u. a.).
2) Album (Banjo, E-Baß, Mandoline, Gitarre, Dobro) . www.albumband.cz, sangen nur englisch und ebenfalls sehr schnell (>Call Me The Breeze<, >Don’t Think Twice, It’s All Right<, >ein irisches Medley<, und alles sehr gut.
3) Kvintet (Fiddle, Kontrabaß, Banjo, Mandoline, Gitarre). www.kvintet.wz.cz Die erste Band die mit nur einem Mikrofon auskam. Sie sangen alles auf tschechisch, daher kann ich keine Titel nennen.
4) BG Cwrkot (Fiddle, Banjo, Mandoline, Gitarre, Kontrabaß). www.cwrkot.cz, alle mit weißen Hüten, sangen nur englisch und auch mit nur einem Mikrofon (>Cash on the Barrel Head<, >Will You be Loving Another Man< wo Marek seinen unverkennbaren Kickser reinbrachte, noch ein Super-Jodler u. a.) – diese Band war für mich das erste Highlight.
5) Nová Sekce (E-Baß, Mandoline, Gitarre, Banjo). www.newsection.cz. Sie sangen tschechisch und englisch z. B. >Sitting On Top Of The World< in einem Wahnsinnstempo! Und viele andere sehr gute Songs.
6) M. Ptaszek & J. Stehlík (Duo mit Harp und Gitarre). Die beide brachten etwas Abwechslung durch interessante und gekonnte Blues-Darbietung (>Sweet Home Chicago<, >Hoochie Coochie Man< u. a.).
7) Modrotisk (Banjo, Gitarre, Mandoline, Fiddle, E-Baß). www.modrotisk.cz. Tschechischer Gesang und sehr flott wie alle anderen.
8) Sunny Side www.sunnyside.cz stand als letzte Band am Freitag am Programm. Leider waren wir schon etwas müde von der stundenlangen Darbietung. Und da wir auch diese Band schon von früher kannten zogen wir uns zurück.
Jede Band durfte nur eine Zugabe spielen, der Zeitplan wurde perfekt eingehalten.
Samstag:
Insgesamt standen Samstag 17 Bands auf dem Programm, die wir großteils schon kannten. Wir nützten daher den schönen Tag wieder zum Schwimmen und hörten die gute Musik von nebenan auch im Wasser. Das ist komfortabel hier!
Eröffnung war bereits um 10 h (da wird doch noch gefrühstückt):
1) Poutníci www.poutnici.cz.
2) Abalone www.abalone.cz
3) Sakrapes www.sakrapes.cz
4) Jumper Cables www.thejumpercables.com
5) New River Train www.newrivertrain.at
6) Brzdaři www.brzdari.cz
7) Barbecue http://barbecueband.cz
Nachmittags wurden verschiedene Workshops im Buffet des Bades angeboten. Und ab 16 h begaben auch wir uns wieder zur Bühne.
8) Wyrton (Mandoline, Fiddle, E-Baß, Gitarre, Banjo, Dobro) www.wyrton.cz. Sie sangen alles auf tschechisch (>Carolina In The Pines<), auch Blues wurde geboten und ein englischer Song (>Wasting Time<).
9) Tieň (Banjo, Gesang, Gitarre, Mandoline, Kontrabaß). www.tien.eu.sk. Die einzige Band aus der Slowakei (alle anderen kamen aus Tschechien) sang u. a. >Joshua fought the Battle of Jericho<, >Greensleeves<, also etwas ausgefallenere Musikstücke im Bluegrass-Style gespielt und sehr ansprechend.
10) Black Jack (Fiddle, Mandoline, Gitarre, Kontrabaß, Banjo) www.blackjackband.cz. Sie sangen englisch mit einem Mikrofon und haben viel Applaus geerntet (>Big Balls In Cowtown<, >Blue Virginia Blues<, >Banjo Man<)
Und nun versammelten sich alle Banjospieler vom ganzen Fest vor der Bühne und spielten gemeinsam 2 Stücke. Ca. 30 Banjos spielten gleichzeitig – TOLL. Das mußte ich auf Video bannen.
11) O. Kozák & R. Schut als Duo spielten mit Gitarren und Mandoline >Norwegian Wood<, ein Gospel und >Killing Me Softly<. Kozák blieb gleich auf der Bühne, denn er spielte bei der nächsten Band auch mit:
12) New Aliquot (Mandoline, Kontrabaß, Gitarre, Dobro). http://newaliquot.com. Für unseren Geschmack war ihre Musik zu experimentell.
Inzwischen war die Band Monroe Crossing (USA) eingetroffen und verkaufte schon fleißig CD’s und gab Autogramme.
13) Fámy (Banjo, Kontrabaß, Mandoline, Gitarre, Dobro). Sie sangen tschechisch, spielten sehr flott und swingend. Die einzige Band bisher, wo 2 Zugaben gefordert und bewilligt wurden. Offenbar stimmte der Zeitplan.
14) Goodwill (Dobro, Mandoline, Sängerin, Kontrabaß, Banjo, Gitarre). Sie sangen zwar englisch, gefielen uns aber nicht sehr. Zu modern.
15) Monogram (Mandoline, Kontrabaß, Gitarre, Banjo, Dobro). http://monogram.cz. Eine uns schon gut bekannte Band, in der Jaromír Jahoda, der Banjospieler von Nugget, mitwirkt. U. a. brachten sie eine Eigenkomposition des Dobrospielers (Take it easy).
16) G-runs ´n Roses (Mandoline, Kontrabaß, Banjo, Gitarre, Fiddle).
www.g-runs.com. Schon oft hatten wir den Namen gelesen, die Band jedoch hier zum ersten Mal gehört. Folk und Bluegrass – gefiel uns sehr. >Devil in the Sky< wurde als Bluegrass gespielt.
17) Die sehnlichst erwartete Band Monroe Crossing, USA, (www.monroecrossing.com) betrat endlich die Bühne. Wir kannten auch diese Gruppe schon aus Greven (Festival 2016). Trotz fortgeschrittener Stunde boten sie ein sehr temperamentvolles Set bester Bluegrassmusik. U. a. sogar das Wunschlied von Herbert Schildhammer: >Summer of `69< und ein Lied über „Hobos“.
Auch Samstag spielten alle Bands nur jeweils eine Zugabe (nur Fámy nicht), doch bei Monroe Crossing wurde natürlich eine Ausnahme gemacht. Drei geforderte und gern gespielte Zugaben hörten wir noch an, die vierte Zugabe hat uns bei bester Stimmung durch den Wald nach Hause zum WOMO begleitet.
Alles hat gepaßt: ausgezeichnete Bluegrass-Musik zwei Tage lang, gutes Essen, gute Stimmung, wunderbares Wetter – was willst Du mehr? Der Regen kam erst am Sonntag nachdem alles vorbei war. Super-Timing, Danke.
Text und Fotos: Eliza und Franz